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Neues Buch zur Römerstadt Teurnia

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Junge deutsche Archäologin Katharina Ramstetter präsentiert im Verlag des Geschichtsvereines erschienenes Werk am 17. Juni im Römermuseum Teurnia.

Bald startet der 5. Teil von „Indiana Jones“ in den Kinos. Echte Archäologinnen und Archäologen erleben natürlich weniger Action als ihr berühmter Hollywood-Kollege. Dennoch ist ihre Arbeit ganz und gar nicht verstaubt. So hat die junge Münchner Archäologin Katharina Ramstetter nicht nur in Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien an Ausgrabungen teilgenommen, sondern 2009 sogar in Libyen. Im Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten ist gerade ihr erstes Buch erschienen. Sie wertet darin rund 2.000 Fundstücke aus, die Archäologe Franz Glaser in der Römerstadt Teurnia bei St. Peter in Holz, Gemeinde Lendorf ergraben hat. Am Samstag, 17. Juni, um 17.00 Uhr präsentiert sie „Kaiserzeitliche und spätantike Gebäude auf dem Holzerberg in Teurnia/St. Peter in Holz“ im Obergeschoß des Römermuseums Teurnia. Das Buch ist um 45 Euro beim Geschichtsverein und über den Buchhandel erhältlich.

„Die Aufarbeitung der 2.000 Fundstücke hat vier Jahre gedauert. Alleine mit dem maßstabgetreuen Zeichnen, dem Fotografieren und Beschreiben jedes einzelnen Stückes war ich zweieinhalb Jahre beschäftigt“, erzählt Ramstetter. Selbst gegraben hat sie in Teurnia aber nicht. Die 38-Jährige hat in München und Paris studiert, ihr Teurnia-Buch basiert auf ihrer Doktorarbeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Als besonders interessantes Forschungsfeld sieht Ramstetter das frühe Christentum und damit den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter. So ist die Deutsche auch auf das Kärntner Teurnia gekommen. Konkret ging es ihr um einen spätantiken Gebäudekomplex, den Franz Glaser bereits zwischen 1979 und 1984 freigelegt hat. „Meine Untersuchungen umspannen den Zeitraum vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zur ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts nach Christus“, erklärt die Archäologin.

Von allen Fundgruppen, wie Münzen, Waffen oder Werkzeuge, interessiert sie die Keramik am meisten. „Keramik erscheint am ersten Blick unscheinbar, kann aber bei genauer Analyse viele Fragestellungen beantworten. So erfährt man zum Beispiel einiges über die Handels- oder Wirtschaftsgeschichte“, sagt Ramstetter. Von den 2.000 Teurnia-Fundstücken fasziniert sie vor allem eine sehr unscheinbare graue Randscherbe. „Diese frühmittelalterliche slawische Keramik ist eigentlich das jüngste Stück der gesamten Ausgrabung. Weil sie aus einem Kontext mit späten nordafrikanischen und ostmediterranen Amphoren stammt, gibt sie einen Hinweis auf das Fortbestehen der Handelsbeziehungen im Ostalpenraum bis ins frühe 7. Jahrhundert“, schwärmt Ramstetter.

Informationen und Buchbestellungen: https://geschichtsverein.ktn.gv.at/

Archäologin Katharina Ramstetter mit ihrem Buch zur Römerstadt Teurnia
Archäologin Katharina Ramstetter mit ihrem Buch zur Römerstadt Teurnia © Ingrid Maier

Redaktion: Markus Böhm, Pressereferent und Mitglied im Beirat des Geschichtsvereines

Rückfragen:
Geschichtsverein für Kärnten
Mail: geschichtsverein@landesmuseum.ktn.gv.at
Tel.: 0463 536 – 30573

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