Am 14. 08. 2008 erhielt der OÖ Künstler Johannes Angerbauer-Goldhoff ein Mail mit der VIA NOVA Ausschreibung zu einem Sitzsteine Künstlersymposium. Da die Zulassung der eingeladenen Künstler auf das Grenzgebiet Bayern/Oberösterreich beschränkt war und er sich gerade in Weissbriach auf Kur befand begann er spontan das Kunstprojekt im Gitschtal zu realisieren.
Angerbauer meint dazu: „Wie so oft in meinem Leben schenkte mir der sogenannte Zufall die Inspiration, diesmal für ein Landart Projekt am richtigen Ort. Die Verbindung von Mensch, Raum und Zeit sind das Wesen meiner Arbeit. Die Schaffung von meditativen Gold Sitzsteinen im und für das schöne Kärntner Gitschtal war der Ursprungs-Gedanke. Nun hat sich das Projekt über Oberkärnten ausgeweitet und es wächst weiter. Leider gibt es noch immer keinen Info-Folder obwohl dieser mir, seit Jahren, von der Gemeinde zugesagt wurde“.

Am 16. August 2008 war der Forstweg im Gössering Graben durch ein Unwetter unpassierbar. Genau diese Situation weckte in Angerbauer die Inspiration für den ersten Ort eines Gold Sitzsteins, bzw. er spürte dass dies der einzig richtige Ort sein muß.

Am 27. August 2008 reinigte Angerbauer den ersten Stein um ihn später zu vergolden. Wie in der Natur die Kräfte der Schöpfung aufbauend und manchmal zerstörerisch wirken so scheint es auch in der Kunst zu sein. Ein Unfall beendet seine Reinigungsarbeit vorzeitig. Angerbauer dazu: „Kunst und Schmerz, Natur und Unwetter scheinen nahe beisammen zu liegen. Ein altes Spannungsverhältnis wie beim Gold. Eine schöpferische Chemie der Urkräfte stand am Anfang des Landart Projekts um Wahres und Schönes entstehen zu lassen. Also ein gutes Zeichen.“

Im Mai 2009 wurde der erste Gold Sitzstein im Gössering Graben vergoldet. Es ist auch der einzige Sitzstein der vor Ort gefunden wurde und dessen Vergoldung seit 2009 nicht erneuert wurde.

Alle anderen Sitzsteine stammen aus dem Garnitzenbach im Gailtal, bzw. der Schutz Goldstein bei Rattendorf aus dem Doberbach. Bis auf den Weissensee Goldstein wurden die anderen Sitzsteine mit Unterstützung des Kärntner Amtes für Wasserwirtschaft zu ihren jetzigen Plätzen gebracht.

Dieser Stein verbindet drei Natur Linien. Das Naturdenkmal der 500jährigen Kandelaberfichte, den Kirchgraben in Richtung Gailtal mit einer verfallenen Goldmine wie die Wasserscheide in das Gitschtal. „Der Alm Gold Stein ist Bernhard Flaschberger herzlich gewidmet“ sagt Angerbauer.

Dieser Stein reflektiert auf alte Sagen über Gold und Erdgeister in der Stoffelbauer Wiese. Er steht mitten in der Luftlinie vom Stoffelbauer zu den alten Goldminen der Wulzentratten auf dem gegenüberliegenden Hang des Goldenen Gitschtals.

Dieser Ort wurde Angerbauer vom Leiter des Kärntner Amtes für Wasserwirtschaft vorgeschlagen. Drei Steine waren bereits vorhanden. Einer musste zurück in den Gösseringbach kehren um dem Sagengeist Goldstein Platz zu machen, der kurz zuvor noch in der Mitte des Garnitzenbachs wartete und nur seinen Rücken zeigte…

Dieser Stein steht am Kreuzungspunkt von historischen und neuzeitlichen Linien.
Im 2. Jh. stand hier eine mächtige Sperr- bzw. Verteidigungsmauer: die „Hadenmauer“. Nun schützt ein Erdwall das kleine Rattendorf vor den Hochwässern des Gailflusses. Und die Hochspannungsleitungen der E-Versorger kreuzen sich mit diesen historischen Strukturen. “Sieht man von ihm Richtung Norden so weist der Blick Richtung Alm Gold Stein. Alles ist irgendwie vernetzt” so Angerbauer.
Das Blattgold Material für den Schutz Gold Stein wurde durch Sponsoring und Sammlungen finanziert.

Es ist der einzige Stein der keine Kernbohrung und kein Bronzesiegel bekam. Er ist der uralten Suche nach Gold und Glück gewidmet.

Das Blattgold zur Erstvergoldung wurde von der Gemeinde Weissensee finanziert. Der Weg zum Goldstein wurde durch mehrere Wegweiser gekennzeichnet und er ist auch im Weissensee Wanderplan als Geheimtipp erwähnt. “Der Goldstein ist bereits von Anfang an sehr innig den Gedanken an Mensch und Natur gewidmet. Es war der schönste Platz am Weissensee, noch ohne Zaun…” sagt Angerbauer.
Das Landart Netzwerk besteht jedoch nicht alleine aus den goldenen Sitzsteinen, es erweitert sich auch ständig durch sogenannte „Synergieorte“. Das sind vergoldete Wurzeln oder einfache Steine die am Weg liegen – Goldene Stolpersteine… Auch goldene Spuren, „Goldadern“ auf Felsen, wie z.B. bei den „Versteinerten Bäumen von Laas“ im Gailtal.


Dieser Wegstein wurde 2016 von Unbekannt geraubt. Seither bemalen, ebenfalls von Unbekannt, am Ursprungsort des Buckelwals verschiedene Wegsteine mit gelber oder goldener Farbe. Manchmal verfärbt sich auch der ehemalige Platz des Buckelwals blutrot…

Der erste Synergieort

Dieser vergoldete Grenzstein ist im ALManach von Kärnten Wanderführer verzeichnet.

Im Sommer 2016 wurde diese goldene Wurzel von Unbekannt abgesägt. Seither befindet sich auf einem Stein neben dem Ursprungsort ein vergoldetes „Goldbogen Memorial“




Wartet auf zukünftige Erweiterungen des Landart Netzwerks
Angerbauer zum 10 Jahres Jubiläumstag: “Für den „Schutz Gold Stein“ in Rattendorf wurden die reinen Materialkosten für das Blattgold gesponsert, ebenso wurde das Blattgold zur Erstvergoldung des Weissensee „Denk Gold Steins“ von der Gemeinde bezahlt. Für das Transport Sponsoring bedanke ich mich beim Kärntner Amt für Wasserwirtschaft und bei Georg Stampfer für den Weissensee Stein Kunsttransport.
Alle anderen Projekte habe ich idealistischer Weise gänzlich selbst finanziert. Ein besserer Begriff dafür wäre „Selbstausbeuterisch aus der Verantwortung für die Inspiration heraus realisiert“. Das heisst: der Gemeinde Gitschtal und deren Menschen hat das Landart Kunstprojekt bisher keinen Cent gekostet. Umso schöner wäre eine baldige Infobroschüre über das Projekt, die in der Gestaltung der hohen Qualität der Region entspricht. Gut Ding braucht Weile und wenn es besonders gut ist braucht das Ding leider längere Weile, wie es scheint.“
Website: www.social.gold